(Un)echter Krieg in Europa
Es ist schwierig, eine Realität des Krieges im Herzen Europas in einundzwanzigen Jahrhunder anzunehmen. Jedoch muss die Realität anerkannt sein – das ist ein vollumfänglicher Krieg den Russland nicht nur in der Ukraine sondern auch Europa und der ganzen demokratischen Welt führt.
Wenn Russland nun nicht gestoppt wird, werden die anderen Europäischen Länder gedroht sein. Vermeiden den Konflikt mit Russland könnte nicht nur die Flucht der Ukraine von dem erstickenden Imperialismus untergraben sondern auch die Hoffnung auf Europas Wohlstand und Sicherheit vernichten.
Russische Truppen setzen fort, die zivile Städte und Krankenhäuser zu beschießen und zum allerersten mal in der Kriegsgeschichte haben die Panzer das Gebäude des Atomkraftwerks Saporischschja mit gezieltem Feuer beschossen.
Gefangene russische Piloten und Artilleristen gaben öffentlich zu, dass sie Befehle erhalten hatten, friedliche Städte zu bombardieren. Die Geographie und die Anzahl der Bombenangriffe widersetzen sich einfach dem Zufall.
Das ganze ist das Ergebnis einer Transformation unter dem Putins Faschist Regim des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Zudem ist es ein Fiasko für die Europäische Demokratie sowie die ganze Dekade der Europäischen Ostpolitik.
All diese Jahre hat Russland versucht, zusammen mit seinen “Freunde” in Europa die EU zu zerstören. Dafür hat Russland alle mögliche Mittel benutzt wie zum Beispiel wirtschaftliche Bestechung, Erpressung und Korruption. Antiamerikanismus hat sich für viele Gruppen, sowohl rechte als auch linke, in Europa selbst als verlockende Idee erwiesen. Und der triumphierende Rechtspopulismus hat das Lebenselixier für die Entwicklung der antieuropäischen Bewegungen in ganz Europa geliefert.
Russland hat seinen siegreichen Marsch zur Schaffung eines vollwertigen faschistischen Regimes begonnen, obwohl dies letztendlich zu seiner vollständigen Selbstzerstörung führen wird. Das ist nun die Frage der Zeit, denn der Prozess unvermeidlich ist. An die Standards des 21. Jahrhunderts gewöhnt, ist Europa auf die politischen Praktiken des 19. Jahrhunderts völlig unvorbereitet. Daher die Unfähigkeit Europas, der „neuen Barbarei“ zu widerstehen. Allerdings, das Problem ist dass Putin bereits seine neue Barbarei in Europa gebracht hat und niemand der entkommen kann. Jedoch wird es ein Fehler sein, zu denken dass ein verrückter Diktator das einzige Problem wäre. Die Kriegsverbrechen gegen Ukraine sind mit all der Unterstützung der Russischen Regierung und großen Teil der russischen Bevölkerung durchgeführt.
Je länger Putins Regime in Kreml andauert, desto grausamer werden die Konsequenzen, sowohl für die Russen als auch die ganze Welt.
Sanktionen könnten diesen Krieg verhindern, wenn sie vor dem Angriff verhängt worden wären, nicht danach. Den Himmel über der Ukraine jetzt zu schließen, könnte die Bombardierung Polens oder eines anderen NATO-Landes verhindern, aber nicht die Bomben, die auf Charkiw abgeworfen wurden, rückgängig machen.
Das ist halt Selbsttäuschung, beim Krieg mit Russland die Augen zu verschließen und zu glauben, dass NATO nicht beteiligt sein soll beziehungsweise eine Konfrontation mit der russischen Armee vermeiden kann. Das Problem ist, dass der Kreml glaubt, dass er sich im Krieg mit der NATO befindet, nicht mit der Ukraine. Moskau interessiert sich einfach nicht mehr für Ihre Meinung.
Die meisten Russen gehen davon aus dass sie sich durch den Kampf in der Ukraine in einem Krieg mit dem kollektiven Westen befinden. Die schlechte Nachricht für die Europäer ist, dass der Kreml mit „dem Westen“ nicht nur die „dämonischen“ Vereinigten Staaten meint, sondern auch das „betrügerische und heuchlerische“ Europa. Die Politik der Beschwichtigung des Angreifers ist im Wesentlichen zu einer Politik der Befähigung des Angreifers geworden. Hätten die westlichen Führer es gewagt, Russland im Jahr 2014 als es die Krim besetzte hat zu stoppen, hätten wir Heutzutage vielleicht diesen umfassenden Krieg auf ukrainischem Territorium nicht.
Warum kann die Ukraine diesen Krieg nicht stoppen? Weil es nicht die Ukraine ist, die damit begonnen hat. Warum lässt sich eine direkte Konfrontation mit Russland nicht vermeiden? Denn die Logik des Kreml-Handelns hängt nicht davon ab, was Sie tun, sondern allein von Putins Wahrnehmung der Realität. Der Kreml schwärmt davon, dass die Russische Föderation bereits seit vielen Jahren Krieg mit dem “Westen” führt.
Die Taten des Kremls wurden durch westliche Analysen bewertet und vorhergesagt. Westliche Experten und Politiker stützen ihre Prognose möglicher Reaktionen des Kreml auf eine Risiko- und Interessenanalyse; allerdings sollten hier die Psychologie und Arbeitsweise eines ehemaligen KGB-Offiziers berücksichtigt werden.
Der Kreml empfindet Kompromissbereitschaft als Schwäche und provoziert nur höhere Ansprüche. Nur starke Antworten werden von Moskau ernst genommen – sie ziehen zurück, sobald die Linie gezogen ist.
Die Versuche von NATO Russland nicht zu einer weiteren Eskalation zu provozieren beweisen dem Kreml dass er sich nichts vorwärts bewegen kann. Die Weigerung der NATO den Himmel über der Ukraine zu schließen nähert uns der russischen Invasion der baltischen Staaten oder dem Beschuss eines NATO-Mitgliedstaates.
Es gibt mindestens zwei häufige Fehler bei der Beurteilung von Putins Handlungen.
Der erste ist, seine Handlungen als die eines Politikers zu beurteilen. Auch wenn Putin der Präsident Russlands ist, bleibt er im Herzen ein KGB-Oberst, mit all den Einstellungen, Methoden und Traumata, die dieser Organisation inhärent sind.
Als Kriege geführt wurden, sprach die Sowjetunion bei Interventionen vom Ringen um den Frieden, also von „brüderlicher“ Hilfe. Ebenfalls wurden Truppen, die in die Ukraine geschickt wurden, von Putin in der besten Tradition der sowjetischen KGB-Schule fast als humanitäre Hilfe bezeichnet.
Putin fungiert eher als Spezialagent und nicht als Politiker, er führt „Spezialoperationen“ durch. Und jede der “erfolgreichen” Spezialoperationen – die Eroberung der Krim, der Kriegsausbruch im Donbass – hat ihn nur dazu gebracht zu glauben, dass das “weiche” Europa seiner Erpressung und seinem Druck nicht widerstehen kann. Und obwohl einige denken, dass seine Aktionen jetzt darauf abzielen, die Ukraine zu zerstören, wird Putin nicht aufhören bis er ganz Europa zerstört hat.
Der zweite Fehler besteht darin, dass man hofft dass die Lage durch vermeiden des Konflikts mit dem Kreml sich normalisieren kann. Im Jahr 2014 war die Westliche Antwort ein Stück zu spät. Nun ist die reaktion kräftiger, aber ist er kräftig genug um den Kreml von dem heutigen Vernichten der Ukraine sowie zukünftigen Zerstörung des ganzen Europas abzuhalten?
Niemand wird in Europe in sicherheit sein solange der Kreml Regime existiert. Der Krieg den Russland “gegen die Welt” angefangen hat wird alle beeinflussen.
Einige Putins Wörter sollten für die bare Münze genommen werden. Seit vielen Jahren erklärt er offen dass er mit dem Westen einen krieg führt und dass die Vereinigten Staaten und NATO seine Hauptgegner sind. Darüber hinaus ist es naiv zu erwarten dass er sich ausschließlich mit der Ukraine zufrieden geben würde.
Vor ein paar Jahren, bei einem seiner Meetings mit “den Menschen” hat Putin gefragt wo die Grenzen Russlands wären, worauf er antwortete “Nirgendwo”. Das könnte zwar als ein Witz betrachtet werde, aber dieser “Witz” hat bereits den tausenden Menschen Leben genommen. Es wird noch millionen leben kosten wenn wir das nicht stoppen.
Russlands Grenzen existieren nur da wo sie gestoppt werden. Bedauerlich die einzige Sprache die der Kreml versteht ist die Sprache der Macht. Jeder Versuch einen Kompromiss zu finden wird als schwäche empfunden und provoziert weitere Aggressionen.
